Rückblick auf das Weinjahr 2021

Mit großen Schritten nähern wir uns wieder dem Ende des Jahres 2021. Dankbar schauen wir auf ein anspruchsvolles Weinjahr zurück und erfreuen uns jetzt bereits an den ersten Verkostungen der jungen Weine im Keller. 2021 lässt sich vermutlich mit den Attributen „außergewöhnlich“ und „turbulent“ am besten zusammenfassen. Während 2018, 2019 und 2020 von starker Trockenheit und enormen Hitzeperioden geprägt waren, zeigte 2021 ein anderes Extrem:

Vegetationsphase

Ein deutlich späterer Austrieb und der damit verbundenen Blüte, folgte ein äußerst wechselhafter Sommer. Niederschlagsreiche Phasen wechselten sich mit lokalen Unwettern und Schlechtwetterereignissen ab. Nicht zuletzt die Bilder von unvorstellbaren Fluten bei den lieben Kollegen im Ahrtal, die uns wirklich zutiefst schockiert haben.

Die üppigen Niederschlagsmengen waren zwar immer noch nicht genug, um die Wasserreserven im Boden aufzufüllen, in seiner Regelmäßigkeit aber doch des Guten zu viel. War die Situation rund um den Pflanzenschutz die vorherigen Jahre weitgehend entspannt, verlangte dieses Jahr den Winzern so einiges ab. Durch die warme Nässe war der verbundene Pilzdruck massiv, Peronospora und Oidium hatten ein leichtes Spiel. Eine große Herausforderung, welche uns viel Zeit, Kraft und intensive Laubarbeit abverlangt hatte.

Lese

Mit der Reifeverzögerung der Trauben, fiel der Startschuss für die Lese knapp 3 Wochen später als in den Vorjahren, jedoch im langjährigen Mittel erfreulich normal (19. September). Der Herbst zeigte sich von seiner für uns angenehmeren, spätsommerlichen Seite und bescherte uns warme Tage, welche die Oechslegrade nochmal deutlich anstiegen ließen. Durch die kühlen Nächte blieb eine knackige Säure erhalten und die längere Reifezeit begünstigte eine tolle Aromatik in den Trauben bei moderatem Alkoholgehalt. Nach rund 6 Wochen konnten wir die -wie erwartet-  etwas kleinere Ernte Ende Oktober abschließen.

Ein anspruchsvolles Weinjahr, verbunden mit viel Fleiß und Arbeitsintensität beschert uns einen aufregenden kühlen Jahrgang 2021, welcher Ihnen mit Sicherheit viel Freude bereiten wird, auch wenn Sie sich natürlich noch einige Monate gedulden müssen.

Die ersten Jungweine zeigen sich prägnant, frisch, und betont in der Säure, allerdings mit klarem Sortenprofil. Gerade die Rebsorten mit Bukett gestalten sich aromaintensiv und vielversprechend.