Rückblick auf die Weinlese 2020

Auch in diesem Jahr starteten wir die Weinlese im Schnitt zwei Wochen früher als im langjährigen Mittel. Doch im Hinblick auf die letzten beiden Erntejahre, liegen die Auftakte mit Anfang September  wieder sehr nah beieinander. Die anhaltenden sommerlichen Temperaturen ließen die Reife der Trauben enorm beschleunigen.  Insbesondere die Hitzewelle Mitte September, welche die 30-Grad- Marke nochmals knackte, hatte uns den Erntedruck deutlich erhöht.

Viele spätreifende Rebsorten zeigten sich ungewöhnlich früh reif und das Zeitfenster für eine moderate Alkoholausbeute wurde zunehmend enger. Der Klimawandel hatte uns somit auch in diesem Jahr erneut seine Extremen aufgeführt.

Um die Trauben dennoch kühl verarbeiten zu können, wurde teilweise in der Nacht und bei  morgendlicher Dämmerung gelesen und Kühlcontainer erstmalig eingesetzt.

Bereits Ende September wurde die Haupternte abgeschlossen. Nur für einige wenige Sorten und Lagen wurde noch auf den optimalen Reifezustand gewartet. Infolge der Niederschläge Anfang Oktober, legten wir eine kurze Lesepause ein.  Das Warten hatte sich dennoch gelohnt, denn die Oechslegrade sind nochmal angestiegen und so ernteten wir unsere letzten Rieslingparzellen, sowie Cabernet Sauvignon und Merlot schließlich bei sonnigem Herbstwetter Mitte Oktober.

Ohne Berücksichtigung unserer Lesepausen ernteten wir in nicht einmal 4 Wochen all unsere Trauben. Noch nie zuvor hatten wir einen so zügigen und heißen Ernteverlauf erlebt. Ein kurzer Herbst 2020 mit einer sehr anstrengenden, aber schönen Zeit liegt nun hinter uns. Rückblickend sind wir sehr zufrieden,  äußerst gesundes und reifes Lesegut geerntet haben zu dürfen. Voller Vorfreude auf den Jahrgang 2020 erwarten wir Weine mit einer stark ausgeprägten Sorten- und Lagencharakteristik mit angenehmer Säurestruktur.